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in der Pfarreiengemeinschaft Höchberg

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Aufarbeitung beginnt im Herbst

Ergebnisse des Missbrauchsgutachten veröffentlicht

Anfang April hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg ihr Gutachten an Bischof Dr. Franz Jung überreicht. In dem Gutachten kommt auch ein Pfarrer vor, der lange Jahre am Hexenbruch gewirkt hat und 2017 verstorben ist. Der gemeinsame Pfarrgemeinderat sowie die Kirchenverwaltungen haben im Mai einstimmig entschieden, die in dem Gutachten beschriebenen Taten, die der Pfarrer in einer anderen Pfarrei begangen hat, öffentlich zu machen. Nach mehreren, zum Teil sehr emotionalen Gesprächen und Veranstaltungen mit Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran, an denen zahlreiche Gemeindemitglieder und auch Mitarbeitende der Fachstelle Prävention und Intervention teilnahmen, sind wir übereingekommen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Wie dieser aussehen könnte, legt Bischof Jung im folgenden Brief dar. Diesen Weg begrüßen wir als Pfarrgemeinderat sehr und sehen zuversichtlich den kommenden Monaten entgegen.

Liebe Schwestern und Brüder,

das Unabhängige Gutachten zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Würzburg beschäftigt uns weiterhin sehr intensiv. Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen muss und wird noch weiter andauern. In meiner ersten Stellungnahme zum Gutachten habe ich betont, dass das Thema sexueller Missbrauch mit der Veröffentlichung des Gutachtens für uns nicht erledigt ist. Wir werden keinen Schlussstrich ziehen und das leidige Thema nicht einfach auf sich beruhen lassen.

Wir wollen den begonnenen Weg einer ehrlichen und entschlossenen Aufarbeitung weitergehen, auch mit Ihrer Pfarreiengemeinschaft Mariä Geburt und St. Norbert. Die Erkenntnisse des Gutachtens über Ihren früheren Pfarrer haben alte Wunden aufgerissen und neue Wunden geschlagen. Davon zeugen nicht zuletzt die emotionalen Wortmeldungen bei den Gesprächen des Generalvikars in Höchberg im Mai und Juni. Auch mich haben in den zurückliegenden Wochen viele Zuschriften erreicht, für die ich Ihnen an dieser Stelle danke. Nur Ausgesprochenes kann auch besprochen werden.

Die Beschäftigung mit dem Gutachten hat zu vielen neuen Fragestellungen geführt. Wir möchten so viele Antworten wie möglich geben, auch wenn wir ahnen, dass wir nicht jede Frage zufriedenstellend werden beantworten können. Dennoch werden wir uns Ihren Fragen stellen und damit den Weg der Aufarbeitung konsequent weitergehen.

Wir orientieren uns dabei an den Standards, die von der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) formuliert wurden. Aufarbeitung ist demnach ein vielschichtiger Prozess, der unterschiedliche Zugänge erforderlich macht.

Die Ziele, die wir in diesem Prozess der Aufarbeitung verfolgen, lauten: geschehenes Unrecht sichtbar zu machen, die Vergangenheit zu verarbeiten und Veränderungen auf den Weg zu bringen. Dazu schlage ich Ihnen heute einen konkreten Weg vor, mit welchem wir auch für unseren Prozess der Aufarbeitung im Bistum Würzburg lernen wollen.

Gemeinsam mit Ihrer Pfarreiengemeinschaft werden wir bis Ende Juli 2025 ein Prozess-Team aufstellen, das die weiteren Schritte definiert und begleitet. Das Bistum Würzburg wird darin vertreten durch Fachkräfte unter Leitung der Stabsstelle Prävention und Intervention. Die Gremien der Pfarreiengemeinschaft bitte ich, ihrerseits eine Gruppe von fünf Personen für das Prozess-Team zu benennen. Ebenso ist das Pastoralteam gebeten, eine Person zu entsenden.

Dieses Team wird im September 2025 die Arbeit aufnehmen. Der kommende Prozess gliedert sich dabei in vier Phasen.

Am Beginn steht die Phase der Aufklärung der Geschehnisse und Versäumnisse. Diese Phase setzt die bisherigen drei Besuche des Generalvikars in Höchberg fort. Er wird in dieser Phase daher auch weiterhin persönlich präsent sein.

Anschließend wird eine Phase der Verarbeitung folgen. Dabei steht die Suche nach einem Umgang mit Emotionen und Verunsicherungen im Mittelpunkt.

In einer dritten Phase der Prävention soll die Entwicklung von konkreten Maßnahmen erfolgen. Dazu zählen die partizipative Arbeit am Institutionellen Schutzkonzept für Ihre Gemeinden sowie die Festlegung von Vereinbarungen zu weiteren Präventionsmaßnahmen.

Als Bischof werde ich mich an der abschließenden Phase der Veränderung aktiv an dem Prozess beteiligen. Hierbei wird es darum gehen, eine nachhaltige Gedenk- und Erinnerungskultur in der Pfarrei St. Norbert zu entwickeln.

Dieser Prozess kann nicht ohne kontinuierliche Einbindung der Gemeinde gelingen. Die Aufgabe des Prozess-Teams besteht daher darin, die aktive Beteiligung der Gemeinde durch geeignete Formate zu allen Zeitpunkten sicherzustellen. Zudem bitte ich es um regelmäßige Berichterstattung direkt an mich, da ich als Bischof diesen Prozess der Aufarbeitung eng begleiten möchte.

Liebe Schwestern und Brüder,

der Prozess der Aufarbeitung in Ihren Gemeinden ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Wie bereits in den zurückliegenden Wochen deutlich wurde, bewegen wir uns in einem Spannungsfeld. Während der Aufklärungswunsch der Öffentlichkeit mittlerweile sehr deutlich formuliert wurde, sind für uns weiterhin die Bedarfe der Betroffenen handlungsleitend. Ihren Interessen sind wir in erster Linie verpflichtet, auch dann, wenn sie nicht den Wünschen der Öffentlichkeit entsprechen.

Wir gehen nun einen Weg weiter, der durch das mutige Zeugnis der Betroffenen überhaupt erst begonnen werden konnte. Mit diesem Auftrag bleiben wir gemeinsam unterwegs in unserem Bemühen um eine sichere Kirche.

Ich danke Ihnen heute schon herzlich für Ihr Verständnis und Ihr Mitgehen

Ihr
Dr. Franz Jung
Bischof von Würzburg

 

 

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